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Seit mehr als 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauentag begangen. Die Ursprünge finden sich in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, als Frauen für die Gleichberechtigung und das Wahlrecht kämpften, auf soziale Probleme sowie Ungleichheiten aufmerksam machten und die Emanzipation der damaligen Arbeiterinnen vorbereiteten. In Deutschland forderten Frauen Arbeitszeitverkürzungen bei gleichbleibendem Lohn, Senkungen der Lebensmittelpreise, regelmäßige Schulspeisung und das Recht auf legale Schwangerschaftsabbrüche. Am Weltfrauentag wurde der weiblichen Bevölkerung seit jeher für ihre Leistungen mit einem persönlichen Glückwunsch, Auszeichnungen und dem Überreichen einer Blume, meist einer Rose oder Nelke, gedankt. Heute gibt es in vielen Städten am 8. März weltweit Veranstaltungen, die sich aktuellen Frauen-Menschenrechtsfragen widmen.
Für uns Grund genug, den Weltfrauentag in der Gruppenstunde nochmals gemeinsam unter die Lupe zu nehmen. Eine Bewohnerin erzählte, dass der Tag früher wie ein sozialistischer Muttertag war. Ihr gefiel es, dass damals allen Frauen für ihre Arbeit gedankt wurde, auch denen, die keine Kinder hatten. In den letzten Jahren rückte dieser besondere Tag wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung und fördert auch die Beachtung in der Politik, wie eine unserer Damen stolz im Fernsehen beobachten konnte. Im Austausch über den Feminismus und die Frauenbewegung der letzten Jahre unterhielten wir uns über die fantastischsten, einflussreichsten, mutigsten, kreativsten femininen Persönlichkeiten der Geschichte von verschiedenen Kulturen, Zeiten und Ländern. Frauen wie die französische Physikerin Marie Curie, die britische Königin Elisabeth II, die Künstlerin Frida Kahlo, die Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori, Modedesignerin Coco Chanel, die Autorin Astrid Lindgren und viele mehr wurden benannt. Auch Hannelore Spitzlei, die Gründerin des SeniorenZentrum Maranatha durfte bei der Aufzählung natürlich nicht fehlen.
All diese Frauen traten aus dem Schatten männlich dominierter Sphären, prägten das Weltbild und förderten die Selbstbestimmung von Frauen. An diesem Nachmittag wurde uns deutlich, dass die damaligen Vorreiterinnen mit ihrem Einsatz den Grundstein für unsere heutige Freiheit gelegt haben. Im Bewusstsein, dass weltweit noch viel zu viel Ungleichheit vorherrscht, sind wir dankbar, dass wir in unserem Haus gegenseitige Beachtung und Wertschätzung finden.
Annika Steeb (Betreuungsteam)