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Senioreneinrichtungen: Hohe Ausgaben für Schnelltests

Corona-Infektionen in Sinzig

Sinzig. Seit Mitte Oktober sind die Fallzahlen von infizierten Menschen mit dem Coronavirus sprunghaft angestiegen. Alle Kommunen im Gebiet des Kreises Ahrweiler verzeichnen fast täglich neue Fälle. Auch in Schule, Kitas und weiteren Einrichtungen sind vermehrt Neuinfektion zu verzeichnen. Dazu gehören auch Senioreneinrichtungen. Im Gebiet Sinzigs sind zwei solcher Pflegeeinrichtungen betroffen. In den täglichen Berichten zum aktuellen Infektionsgeschehen, die durch die Kreisverwaltung Ahrweiler herausgegeben werden, lässt sich feststellen, dass gerade in Sinzig die Anzahl der Todesfälle in Relation zur Bevölkerungszahl und im Vergleich zu anderen Kommunen relativ hoch erscheint.

Dass diese Erhöhung nicht zwangsläufig durch eine vermehrte Zahl von Todesfällen in Senioreneinrichtungen zustande kommt, erklärt nun Harald Monschau, Geschäftsführer des Seniorenzentrums Maranatha in Bad Bodendorf. Auch dort kam es zu Todesfällen. Dass allein eine Infektion mit dem Coronavirus dafür verantwortlich sei, kann Monschau nicht bestätigen. „Bewohner, die in jüngerer Zeit verstarben, sind mitunter mit Corona gestorben, aber nicht an Corona“, sagt Monschau. Vielmehr herrsche eine starke Multimorbidität. Somit wäre auch es ohne Infektion zum Tode der betreffenden Personen gekommen. Von dem Virus bleibt auch der Mitarbeiterstab nicht verschont. „Zur Zeit befinden sich drei Mitarbeiter in Quarantäne“, sagt Monschau. Dies ist nicht unbedingt auf das Infektionsgeschehen im Senioreneinrichtung selbst zurückzuführen. Es handele sich in erster Linie um Fälle, in denen die Kinder von Angestellten in einer Kindertagesstätte Kontakt zu anderen Kindern mit einer Coronainfektion hatte. So mussten auch die betreffenden Eltern zu Hause in Quarantäne und bleiben.

Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft

Einen Vorteil zur Kontrolle des Infektionsgeschehen böte der dezentrale Aufbau der Einrichtung. Die Bewohner sind in acht verschiedenen Häuser untergebracht. Kommt es zu einem Infektionsfall, können die Gebäude individuell abgeriegelt werden. In die Häuser, die unter Quarantäne gestellt sind, dürfen neben dem Pflegepersonal und Ärzten, auch weiterhin Besucher. Dies jedoch unter strengen Auflagen. Das Tragen einer FFP2-Maske ist dabei Pflicht. Außerdem wird ein Corona-Schnelltest durchgeführt um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten. Für den Leiter des Seniorenzentrums bedeuten die Tests hohe Zusatzausgaben. „Insgesamt haben wir eine vierstellige Summe in Tests investiert“, sagt Monschau. Man hoffe nun, dass man eine gewissen Anteil der Kosten zurückerstattet bekomme. Schließlich habe man einen Teil der Arbeit des Gesundheitsamtes übernommen. Neben den Schnelltests setzen man auf großflächige und regelmäßige Desinfektion und somit auf Maßnahmen, die in Senioreneinrichtungen ohnehin verpflichtend sind.

Gerade in der Weihnachtszeit sind die Regelungen für die Bewohner belastend. Auf eine kleine Weihnachtsfeier mit allen notwendigen Sicherheitsvorkehrungen möchte man dennoch nicht verzichten, erklärt Harald Monschau. Die Reaktion der Bewohner auf die jetzige Situation ist höchst unterschiedlich. „Manche Menschen reagieren mit Angst, andere mit Gleichgültigkeit,“ fasst Monschau das Stimmungsbild zusammen.

 

Quelle: Blick aktuell, 08.12.2020

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