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Corona-Alltag im Seniorenzentrum Maranatha: Wie sich die Altenpfleger das Lachen bewahren

Ihren Optimismus hat Anne Kluth noch nicht verloren. Obwohl sie jeden Tag gegen das Coronavirus kämpft und ihre Mitarbeiter ihr täglich sagen, dass sie Angst haben vor einer Ansteckung. Anne Kluth ist Altenpflegerin im Seniorenzentrum Maranatha in Bad Bodendorf, sie leitet ein Haus mit 44 meist dementen Bewohnern und 22 Mitarbeitern. Ihr persönlicher Albtraum wäre es, wenn sich ein Mitarbeiter oder ein Bewohner „ihres Hauses“ mit dem
Coronavirus ansteckt. Trotzdem hat die Krise auch gute Seiten, sagt sie.

Schon Anfang des Monats hat die Leitung des Maranatha entschieden, den Zutritt zu den Häusern für Besucher, Angehörige und Dienstleister stark einzuschränken und dann zu untersagen. Damals fing das Coronavirus gerade an, sich in Deutschland auszubreiten. „Die meisten Angehörigen unserer Bewohner hatten Verständnis für diese Entscheidung“, erzählt Kluth. „Wir haben die Situation sehr früh sehr ernst genommen“, ergänzt sie. Eine Angehörige habe den Pflegern einen riesigen Strauß Rosen und eine große Tüte Süßigkeiten vor die Tür gestellt. „Das war eines unserer Highlights“, erinnert sich Kluth. „Plötzlich wird vielen Menschen klar, dass unser Beruf wichtig und systemrelevant ist. Man wird geschätzt“, sagt sie. Dann überlegt sie kurz und meint: „Und ich bin wahnsinnig stolz auf mein Team.
Wir halten zusammen, und wir lassen die Bewohner nicht allein.“

Vielen ihrer Mitarbeiter fehle der wichtige Ausgleich zu der oft psychisch belastenden Arbeit. Ablenkungsmöglichkeiten, etwa durch ein Treffen mit Freunden, gebe es in der Freizeit nicht mehr. „Ich habe meinen Urlaub zum Beispiel abgesagt, um in der schweren Zeit für mein Team und die Bewohner da zu sein“, sagt Anne Kluth.

Im Arbeitsalltag der Altenpfleger im Maranatha hat sich vieles verändert. Die bereits vorhandenen Hygienevorschriften sind verschärft worden. Es gibt jetzt eine Schleuse am Eingang des Hauses, in der Händedesinfektionsmittel, Schutzschürzen, Handschuhe und Mundschutze bereitstehen. „Wir können Angehörigen von Bewohnern, die in einem gesundheitlich sehr kritischen Zustand sind, den Besuch nicht verwehren. Da gibt es Ausnahmen. Damit sie keine Viren ins Haus bringen, gibt es seit Beginn der Corona-Krise diese Schleuse“, sagt Kluth. Einen Versorgungsengpass mit Desinfektionsmitteln oder Ähnlichem gab es zum Glück noch nicht. Trotzdem würden die Mitarbeiter sehr genau darauf achten, dass sie keine Handschuhe oder Windelhosen vergeuden.

Den dementen Bewohnern zu vermitteln, dass sie sich jetzt öfter die Hände waschen sollen, war auch nicht so einfach. Spielerisch seien die Pfleger das angegangen. „Wir singen gemeinsam ,Alle meine Entchen‘ beim Händewaschen. So sind wir sicher, dass jeder seine Hände lange wäscht“, berichtet Kluth. Auch das habe einen schönen Nebeneffekt, fügt sie hinzu. Denn Bewohner, die normalerweise gar nicht mehr sprechen oder singen, würden ab und zu das Lied sogar mitsummen.

Weil die meisten Angehörigen im Moment nicht in das Seniorenzentrum dürfen, hat die 59-Jährige eine Alternative entwickelt, um sie über die Entwicklung ihrer Lieben auf dem Laufenden zu halten. „Ich habe vielen Angehörigen meine Handynummer gegeben. Mit ihrer Einwilligung schicke ich ihnen dann Fotos von ihren Verwandten, die bei uns leben. So bleiben die Angehörigen draußen auf dem neuesten Stand, und der Kontakt reißt nicht ganz ab“, erzählt Kluth. Dass zurzeit nahezu keine Besucher ins Haus dürfen, hat für Kluth auch eine gute Seite. Die Pfleger haben mehr Zeit für ihre Schützlinge. Zum Beispiel bei der Ausgabe der Mahlzeiten ist mehr Personal anwesend als sonst. Es gibt keine Hektik, weil Besuchstermine eingehalten werden müssen.

Ihre Sorgen schiebt Kluth in solchen Momenten nach hinten. Dass, sollte ein Corona-Fall in dem Haus auftreten, möglicherweise die Bewohner nicht mehr so versorgt werden können, wie sie es gewohnt sind, rückt für sie dann kurzzeitig in den Hintergrund. Die Altenpflegerin freut sich an den kleinen Dingen. Und sie blickt nach vorn: „Ich hoffe einfach, dass wir mit den Maßnahmen die Ausbreitung des Virus verlangsamen können. Wir versuchen, das Infektionsrisiko für alle so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist, dass wir unser Lachen nicht verlieren. Und im Moment lachen wir trotz der schweren Zeit noch viel“, sagt sie.

„Wir haben die Situation sehr früh sehr ernst genommen.“
Altenpflegerin Anne Kluth

Quelle: Rhein-Zeitung, Celina de Cuveland, 08.04.2020

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